EGGERT, Prof. Moritz Komponistenlexikon

EGGERT, Prof. Moritz

EGGERT Prof. Moritz

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80469 München
Telefon: 089/39 45 75
E-Mail: eggy (at) moritzeggert (dot) de
Homepage: http://moritzeggert.de

* 25.11.1965 Heidelberg

Moritz Eggert wurde 1965 in Heidelberg geboren. Nach frühen Klavierstudien begann er 1975 seine Ausbildung an Dr. Hochs Konservatorium in Frankfurt, zuerst in den Fächern Klavier (bei Wolfgang Wagenhäuser) und Theorie, dann im Fach Komposition (bei Claus Kühnl). Nach dem Abitur studierte er Klavier an der Frankfurter Musikhochschule bei Leonard Hokanson. 1986 zog er nach München, um Komposition bei Wilhelm Killmayer an der Münchener Musikhochschule zu studieren. Später erfolgten weitere Studien mit Raymund Havenith und Dieter Lallinger (Klavier) sowie Hans-Jürgen von Bose (Komposition). 1992 verbrachte er ein Jahr als Postgraduiertenstudent an der Guildhall School for Music and Drama in London (Komposition bei Robert Saxton).

Als Pianist arbeitet Moritz Eggert mit zahlreichen Künstlern zusammen, sowohl als Solist mit Orchester, als Kammermusikpartner in diversen Formationen wie auch als Liedbegleiter.
1989 war Moritz Eggert Preisträger beim Internationalen Gaudeamus-Wettbewerb für Interpreten neuer Musik. Als erster Pianist präsentierte er das Gesamtwerk für Klavier Solo von Hans Werner Henze an einem Abend.

Als Komponist wurde Moritz Eggert mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Kompositionspreis der Osterfestspiele Salzburg, dem Schneider-Schott-Preis, dem 1. Preis beim „Ad Referendum“- Wettbewerb der SMCQ in Montréal, dem Siemens-Förderpreis und dem Zemlinsky-Preis. 1994/95 lebte er ein halbes Jahr in Paris als Stipendiat der Cité Internationale des Arts. Als Rompreisträger verbrachte er 1996/97 ein Jahr in der Villa Massimo. Seit 2003 ist er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Zusammen mit Sandeep Bhagwati gründete er 1991 das A*Devantgarde-Festival für neue Musik junger Komponisten, das 2005 zum achten Mal stattfand. 1997 produzierte das Bayerische Fernsehen ein einstündiges Filmporträt (Regie: Klaus Voswinckel).
Zu Eggerts bekanntesten Werken gehört der Klavierzyklus „Hämmerklavier“. Außer der Orchester-und Kammermusik liegt ein besonderer Schwerpunkt seines Schaffens im Genre Musiktheater. Bisher schrieb er 7 abendfüllende Opern und mehrere Werke für Tanztheater und Ballett.
Seine letzte Oper - in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Hans Neuenfels („Die Schnecke“) - wurde 2004 in Mannheim uraufgeführt. Bei der Ruhrtriennale 2005 wurde das viel beachtete Fussballoratorium „Die Tiefe des Raumes“ uraufgeführt (auch Auftrag des Kulturprogramms der WM 2006), geschrieben zusammen mit Michael Klaus, Autor des „Schalke“-Musicals, was sogar der „Sportschau“ eine Ankündigung wert war, ein Novum in der E-Musik.
Moritz Eggert komponierte die Musik für die Eröffnungszeremonie der FIFA WM 2006 (konzipiert zusammen mit Christian Stückl, Regie und Marlene Pohley, Ausstattung), und beendete gerade eine neuen Oper für die Oper Bonn („Freax“, zusammen mit Hannah Dübgen, UA September 2007, Regie: Christoph Schlingensief). Eine Collage aller 22 Mozart Opern („Vom zarten Pol“) für das Eröffnungskonzert der Salzburger Festspiele wurde am 23. Juli 2006 in ganz Europa live im Fernsehen übertragen. In der Saison 2006 - 2007 waren 6 Neuinszenierungen von Eggerts Opern im In- und Ausland zu sehen.
Stand: April 2007

Werke

Wichtige Werke (chronologische Auswahl)

Magische Tänze und Rituale; Cello solo (1984); Fassung für Bratsche (1992)
Die Zwölf Schläge der Sonnenuhr; Kammerorchester (1985/86)
Der Sternenhund; Klavier und Orchester (1985/86)
Hibernalische Gesänge; Vokalquartett (1987); Fassung für Männerstimmen (1994)
Das Mahl des Herrn Orlong; Musiktheater für Sänger, Schauspieler und Orchester (1988)
Verlorene Gesänge; 12 Stimmen in freier Besetzung (1988)
Niemandslandhymne; großes Orchester (1989)
Paul & Virginie; Musiktheater für Puppenspieler und Ensemble (1990)
Trio; Klaviertrio (1990)
Ein Haus mit sieben Zimmern; Cello und Klavier (1990/91)
Celephais; 12-stimmiger Chor (1991)
Der Rabe Nimmermehr Ouvertüre; Kammerorchester (1991)
Seraphim; Posaunenquartett (1992)
Lunu; Oper für Sänger, Schauspieler und Orchester (1992)
Kleine Fluchten; Streichquartett (1992/93)
Im Kasten; für Tripeltrompete (1993/2001); Fassung für drei Trompeten (1993)
Vexations; Kammerorchester (1993)
Sanctus; Posaune und Orgel (1993/94)

Hämmerklavier Klavier solo: I Ins Freie (1994); II Über die ersten vier Töne von Lulu (1994); III One Man Band (1994); IV Zwei Miniaturen (1993/94); V Fallstudie (1994); VI Variationen über Teba’Ini Leh (1994); VII Geheimes Verlangen (1995); VIII Jerusalem (1995); IX Underground (1995); X Mouth Organ (1995); XI What if 1 composer from 1 country wrote 60 pieces under a second for solo piano? (1998); XII: highway 61 (2001); XIII: 2 ostinati (2002); XIV: The trouble with trills (2002); XV: Nasentanz (2003); XVI: Der Höllenfranz (2003/04); XVII: Advanced Kabuki (2004); XVIII: 3 Miniaturen (2006); XIX: Hymnen der Welt (Afghanistan bis Zimbabwe) (2006)

Adagio (an answered question); Großes Streicherensemble (1994)
Bad Attitude; Cello und Klavier (1995)
Helle Nächte; Oper nach Knut Hamsuns „Mysterien“ und den „Geschichten aus Tausendundeiner Nacht“ (Auftrag der Bayerischen Staatsoper und der Münchener Biennale); Libretto: Helmut Krausser (1995-1996), Neufassung 2006
Tableau Bewegung; für Klarinettisten und Pianisten (1996/97)
Et in Arcadia Ego (Streichquartett Nr. 2); Streichquartett (1997)
Symphonie 1.0; 12 Schreibmaschinen (1997)
Wir sind daheim; Kammeroper (1997)
Gegenwart. Ich brauche Gegenwart.; Tanztheater über Ingeborg Bachmann (1997/98)
Skelter; Saxophonquartett (1997)
Meer/Wüste; 2 Schlagzeuger, 2 Pianisten (1997/98)
Krausseriana; für Bariton und Klavier (1998)
Nemesis; Drumset Solo (1998)
Der Andere; Melodram für Stimme und Klavier (1998)
Number Nine Zyklus für Orchester I Incommunicado (1998); II Melodie 1.0 (1998); III Millennium Dance (1998); IV Scapa Flow (2000/2001); V Fragment/Zapping (2001); VI A Bigger Splash (2007)
Das Geschenk der Ewigkeit; für Vokalquartett und „Lautist“ (Geräuschemacher) (1999)
Croatoan I Englische Stimmen; II Im Sandkasten; III Perpetuum Mobile; für Streichquartett und Schlagzeug (1999-2000)
Auf der Suche nach dem KlaNNg – Atanasio Khyrsh und die Musik der Zukunft; Hörstück (1999-2000)
Vermilion Sands; für einen Gitarristen und 2 Gitarren (1999)
Neue Dichter Lieben; Großer Liederzyklus für Stimme und Klavier (1999-2000)
Der Andere; Fassung für Stimme und Ensemble (2000)
Goldberg spielt; für Klavier und Grosses Ensemble (1999/2000)
Narziss; Blockflöte und Schlagzeug (2000)
streaming; Männervokalquartett (2001)
Dr. Popels fiese Falle; Kinderoper, Text: Andrea Heuser (2001)
Riff; 2 E-Gitarren und Effektgeräte (2001)
La Risposta; Akkordeon und Cello (2002)
There was a building (or: the 58th street broiler); für Sänger und Tonband (Text: Ben Katchor) (2002)
Das Behr-Khyrsh-Projekt; für Schauspieler, Film und Ensemble (2001/2002)
Wide unclasp; Liederzyklus für Stimme und Jazzmusiker (2002)
Paradies Berlin; Liederzyklus für Stimme und Klavier (2003)
Processional; für 3 grosse Blaskapellen, Jazz-Big-Band und Bläserseptett (2003)
freaks; für Blockflötenquartett und Schlagzeug (2003)
Ein Dichter stirbt; für Bariton und Klavier (2004)
Die Schnecke; Grosse Oper (2003-2004)
Eiserner Vorhang; Schlagzeugquartett (2004)
morphing; Akkordeon und Blechbläserquintett (2004)
Zug um Zug; Akkordeonorchester (2004)
Primus; Konzert für Kontrabass und Orchester (2004)
Die Tiefe des Raumes; ein Fussballoratorium (2005)
Interior at Petworth; für Ensemble (2005)
alien; für Blockflöte und Live-Elektronik (2005)
Ballack, du geile Schnitte; für Sopran und Akkordeon (2006)
Das Jahrhundertspiel; für Quintett und Sprecher (2006)
Amadé, Amadé; für Quintett (2006)
4 Lieder nach Heine; für Sopran und Klavier (2006)
Vom zarten Pol; für 4 Sänger, Erzähler und Grosses Orchester (2006)
Anna Who Was Mad; für Stimme und gemischtes Ensemble (2006)
Freax; Grosse Oper in 2 Akten (2006-2007)

Sachregister

  • Konzertmusik
  • Kirchenmusik
  • Chormusik
  • Oper / Bühnenmusik
  • Tanz / Ballett
  • Elektronische Musik
  • Klanginstallation / Multimedia / Internet-Kunst
  • Film- und Fernsehmusik
  • Jazz / Crossover
  • Improvisierte Musik
  • Schulmusik / Musik für Kinder
  • Blasmusik
  • Elektroakustische Musik